10. Juni 2010 Von Marco Wegleiter Keine Kommentare bis jetzt.
Gestern fuhr ich nach Linz zur voestalpine. Jeder Österreicher kennt diesen internationalen Vorzeige-Stahlkonzern mit bewegter Geschichte. Der Titel der Veranstaltung war „Social Media im Unternehmen – Strategie, Guidelines und Erfolgsfaktoren“ hosted by voestalpine in Zusammenarbeit mit Digitalks for Business. Also zwei gute Gründe mir die 2 x 303 Kilometer per Auto anzutun.
Nach der Einleitung von Gerhard Kürner (@kuerner, Head of Corporate Communications, voestalpine AG) – die ich leider versäumte – präsentierte Meral Akin-Hecke (Leiterin & Gründerin Digitalks) Wissenswertes zu Social Media im Unternehmenseinsatz. Da ist es wichtig zu verstehen was Social Media verändert, die Risiken, die Chancen, wie man in diese Welt einsteigt, wofür man diese Medien nutzen kann, und wie sich Mitarbeiter dort verhalten.
Anschließend stellte Andrea Zajicek (Online und Social Media Management, voestalpine AG) die Social Media Strategie der voestalpine. Interessant fand ich die Anmerkung der schwachen Beziehungen im Social Web. Ein oftmaliger Kritikpunkt an Social Media ist, dass die Beziehungen die dort aufgebaut werden von eher geringer Qualität sind. Sind Freunde auf Facebook wahre Freunde? Wohl nur die wenigsten. Trotzdem haben diese „weak ties“ ihre Berechtigung und den Nutzen, dass sich Informationen verbreiten können und das persönliche Netzwerk wächst. Offenheit vorausgesetzt. Das stellt also keine Eintrittsschwelle, sondern einen Vorteil für Unternehmen dar. Mehr dazu hier.
Und wer hätte gedacht, dass bei einem solch großen Konzern nun auch Innovationen stattfinden können, die via Social Media von der Kommunikationsabteilung getrieben sind und nicht etwa von den klassischen Kernprozessen im Unternehmen? Der stete Wille zur Innovation brachte die voestalpine weltweit an die Stahl-Spitze. Und weil erfolgreiche Unternehmen ihre Kunden und Partner in den Innovationsprozess miteinbeziehen, wurde ein eigener Innovationsblog eingerichtet.
Das Credo für die voestalpine ist „Listen, try and learn.“ Dazu gehören auch Aktionen wie man Teilnehmer auf der Facebook-Seite gewinnt. Der voestalpine versteht, dass immer der Community entsprechend kommuniziert werden sollte. Da hat mein im Vortrag erwähntes Kommentar auf der Facebook-Seite wahrscheinlich ein klein wenig dazu beigetragen – dann hätte es seinen Zweck erfüllt. Im konkreten Fall hat mich als Teilnehmer der Seite gestört, dass das Konzernergebnis dreimal in Folge gepostet wurde und so ein „wir sind die Besten“-Eindruck entstand.
Und dann der Hit schlechthin: das unternehmenseigene Social Media Manual wurde der Öffentlichkeit vorgestellt. Das nenne ich mal gelebte Offenheit und Transparenz! Die voestalpine möchte, dass sich die Mitarbeiter im Social Web zurechtfinden und, dass ihnen klar ist wie sie sich dort verhalten sollen, damit die Marke keinen Schaden nehmen kann.
Sehr schön fand ich zum Abschluss die Führung durch die voestalpine Stahlwelt, in der man interessante Fakten erfahren konnte. Zum Beispiel, dass jeder Apple iPod vier Schrauben des Konzerns enthält. Die Produktvielfalt und die industriellen Anlagen, wie etwa der Blick auf den Hochofen A, sind sehr beeindruckend. Stahllitzen, Schienen, Autoteile, Pipelines (nicht die von BP) und Bauteile für die Ariane-Trägerrakte sind nur einige Produktgruppen die aus dem Konzern stammen. Am Meisten beeindruckt hat mich jedoch eine eigenes Stockwerk in der Stahlwelt, in dem es nur um die Mitarbeiter und die Visionen des Unternehmens geht. Dort sind Fotos von Mitarbeitern aus den zahlreichen unterschiedlichen Berufen ausgestellt. Der Beweis, das Social Media hier zur Unternehmenskultur passt.
Wir sind weltweit der erste Ansprechpartner für anspruchsvolle Produktlösungen rund um Stahl und ermöglichen dadurch unseren Kunden, den entscheidenden Schritt voraus zu sein.
Solche Veranstaltungen in denen Unternehmen offen über ihr Social Media-Engagement sprechen sind vorbildhaft. Sie verschaffen einem Eindrücke in die Arbeitsweise und man kann von Praktikern direkt lernen. Social Media ist auch für B2B-Unternehmen interessant, da es natürlich auch hier wichtig ist, einen „guten Draht“ zu Kunden, Partnern, Mitarbeitern und Bewerbern zu haben. Mir persönlich stand vielleicht die Risikovermeidung und Krisenprävention bei dem Vortrag etwas zu sehr im Vordergrund, da ich gerne die Chancen von Social Media in den Mittelpunkt stelle (ohne dabei auf die Risiken zu vergessen). Achja, Unternehmen, die ebenfalls ihre Erfahrungen teilen wollen, können sich gerne bei mir melden.
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Gilt im Raum Hall-Innsbruck-Wattens.
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