16. Juni 2010 Von Marco Wegleiter Keine Kommentare bis jetzt. Virales Marketing
Ich wurde interviewt und zwar diesmal von Kerstin Faisst von der Hochschule Offenburg für ihre Bachelorthesis mit dem Thema „Chancen und Risiken des Social Web“. Ich finde die Fragestellungen sehr interessant und möchte daher dieses Interview auch meinen Lesern zugänglich machen.
Das Gegenteil vom anonymen Internet der „Gründerzeit“. Jener Teil des Internets, der die Zusammenarbeit und die Kommunikation der Menschen in den Vordergrund stellt.
Hauptsächlich Blogs, Facebook, Twitter, YouTube, flickr, foursquare, LinkedIn, Xing, Google alles beruflich und privat. Nutzen: ich kann mich mit Leuten vernetzen und meine Erfahrungen beruflicher und privater Natur per Knopfdruck mit allen Kontakten teilen.
Unternehmen sind oftmals mit den Möglichkeiten des extrem schnelllebigen Social Web völlig überfordert. Hier gilt es die richtige Strategie und das Monitoring zu haben. Das können Agenturen übernehmen. Wobei klassische Agenturen oftmals erst selbst diese Medien erlernen müssen.
Ja, ich suche dort Kontakte und werde kontaktiert. Gruppendiskussionen nutze ich kaum obwohl ich in vielen Gruppen Mitglied bin.
Business Netzwerke: LinkedIn ist vorallem für internationale Kontakte viel wichtiger als Xing.
Andere Anwendungen: vor allem Blog, Facebook & Twitter für den Informationstransfer.
Soziale Netzwerke sind Recruitingwerkzeuge und stärken das Employer Branding. Sie sind mit Sicherheit eine Entscheidungshilfe aber nicht die Entscheidungsgrundlage. Wer im Netz nicht auffindbar ist kann ebenso suspekt wirken wie jemand der wilde Partyfotos dort hat. Man kann als Bewerber aber auch seine positiven Leistungen (soziale Projekte, etc.) posten und dadurch punkten. Partyfotos sind natürlich auch bis zu einem gewissen Level erlaubt – sie zeugen ja auch von sozialen Eigenschaften eines Bewerbers, die für viele Unternehmen nicht unwichtig sind. [Siehe auch „Wie Personaler Social Media nutzen„]
Da gibt’s sehr viele Möglichkeiten. Ich glaube das Wichtigste ist, zu verstehen, dass die Kunden bereits dort sind und über Marken und Produkte sich unterhalten – und zwar ganz unabhängig davon, ob das jeweilige Unternehmen selbst dort aktiv ist. So wie eben im realen Leben sich die Menschen darüber unterhalten. Das Social Web ist eine Dialogplattform die untereinander in alle Richtung vernetzt ist, darin liegen Chancen aber auch die Risiken für Unternehmen. Einweg-Botschaften der klassischen Medien haben im Web immer weniger Wirkung.
Intern: es werden Hierarchien aufgebrochen. Unternehmen können diese Medien etwa für den internen Wissensaufbau mit Wikis nutzen oder mit Kunden in direkten Kontakt treten, ohne Umwege. Durch das Social Web verschwinden zum Teil die Grenzen zwischen intern und extern. Da ist es wichtig, sich intensiv damit zu beschäftigen damit nicht Chancen liegenbleiben oder Wettbewerbsvorteile verloren gehen.
Extern: Das Social Web muss intern gelebt werden bevor es extern funktionieren kann. Die Dialoge mit Kunden bringen Vorteile hinsichtlich Image, Reputation, Produktentwicklung und mehr.
Es gibt Unternehmen die das Thema sehr professionell angehen. Viele davon sind jedoch noch große Konzerne wie Coca-Cola. Aber auch kleinere Unternehmen können hier ohne größeren finanziellen Aufwand große Wirkungen erzielen. Wirkungen gibt es zum Beispiel im Bereich des Word-of-Mouth Marketings, der Imagebildung sowie im Employer Branding.
Das größte Risiko besteht dann, wenn das Social Web ignoriert wird. Es geht längst nicht mehr um die Frage ob man dort aktiv sein sollte, sondern wie. Dabei ist es wichtig die eigenen Mitarbeiter im Unternehmen zu schulen und eventuell sogar die Unternehmenskultur anzupassen. Diese Schulung hilft dabei, dass keine Betriebsgeheimnisse (irrtümlich) verraten und Kommunikationsstrategien nicht durcheinandergebracht werden.
Man muss sich im Klaren sein, dass alles was man ins Internet hineinstellt auch dort bleibt. Es ist nichts vergänglich. Danach sollte man alle seine Aktivitäten ausrichten und zuerst nachdenken und dann posten.
Wer im Internet aktiv ist, egal ob Social Web oder E-Mail, muss damit rechnen, dass alle Aktivitäten zu einem gewissen Grad öffentlich sind. Die potentiellen Gefahren des Datenmissbrauches (und die Auswirkungen) sind im realen Leben meist wesentlich größer als im Social Web (z.B. das Bankkonto). Man stellt ja auch nur jene Infos rein, die man bereit ist Preis zu geben. Es gibt genügend weitere Beispiele, wo man ohne Bedenken dazu bereit ist Daten Preis zu geben, obwohl die Auswirkungen ungleich schlimmer wären als wenn man benutzerabhängige Werbung von Google erhält.
Von den großen „Datenkraken“, wie Google und Facebook von Datenschützern bezeichnet werden, werden offiziell ja nicht die Daten selbst weitergegeben sondern die Statistiken auf diese Daten. Dies ist auch ausreichend um benutzerabhängige Werbung zu erhalten – die meiner Meinung nach ein Vorteil für beide ist. Weiters werden auch Daten aus dem Cache verwendet, das heißt die Infos wo ich mich im Internet aufgehalten habe sind bekannt. Das kann man jedoch technisch umgehen. Die Daten dienen natürlich zu Marketingzwecken und haben in Summe einen enormen Wert.
Danke an Kerstin für die „Post-Erlaubnis“!
Hier können Sie den Halltal Kalender 2021 bestellen und rechtzeitig zu Weihnachten erhalten!
Hier können Sie den Halltal Kalender 2021 bestellen und rechtzeitig zu Weihnachten erhalten!
Hinterlassen Sie ein Kommentar